| Genuss Luxus Stil
 sstems -ideological milieu
 
Ein Buch von Josef Kramhöller.
 Das 'Kapital' von Josef Kramhöller ist fünf Jahre Künstlerleben in London. Es handelt vom Lesen eines
 Textes durch das Schreiben eines Textes, es
 dokumentiert den Zusammenbruch der Autorität
 von Sprache und Grammatik, es bleiben Reste,
 die sich zwischen zwei Sprachen eingenistet haben.
 Ein Entwicklungsroman - Diktion auf dem Weg zu sich selbst.
 A captivating account of contemporary artpractise.
 
 1999 stellte Josef Kramhöller seine verschiedensten Texte der letzten 
        10 Jahren zusammen und überarbeitete sie neu: Das Buch "Genuss Luxus Stil. sstems -ideological milieu" breitet 
        eine Textlandschaft aus, in der sich die einzelnen Schreibformen in ihrer 
        Unvereinbarkeit gegenüber stehen. Neben Notizbuch-ähnlichen 
        Eintragungen finden sich Briefe an FreundInnen, kunsttheoretische Überlegungen, 
        Überarbeitungen historischer Bezugstexte wie des Marx'schen Kapitals, 
        aber auch Paraphrasen auf Bilder und ein längeres Gespräch mit 
        Kramhöllers Schwester, abgedruckt im bayrischen Dialekt. Dieser scheinbar 
        autobiografische Realismus wird immer wieder zerstört. Seine Elemente 
        werden wie musikalische Quellen benutzt, moduliert, repetiert, transponiert 
        und mit Verstößen gegen die geschriebene Sprache 'verschmutzt'. 
        Das Ergebnis ist eine Art Text-Musik welche die 'Berichte vom Leben' transformiert 
        und den narrativen Rahmen durchbricht.
 Die Texte sind an einigen Stellen zusätzlich von ganzseitigen schwarz-weissen 
        Zeichnungen durchsetzt, die offensichtlich in keinem illustrativen Zusammenhang 
        mit dem Text stehen. Sie haben sich durch den Text eine Freiheit erarbeitet, 
        die dem Bild weniger zumuten muss und ihm deshalb mehr ermöglicht. 
        Es erscheint als wären die Zeichnungen in ihrer Gekonntheit sehr 
        romantisch.  Josef Kramhöller ist 1968 geboren. Er lebte seit 1994 mit Unterbrechungen 
        in London. In zahlreichen Gruppenausstellungen zeigte er Bilder, Fotos, Videos und 
        Zeichnungen. Seine Texte bildeten die Grundlage für Performances, 
        zu denen er oft weitere Beteiligte einlud.
 Josef Kramhöller starb in London im Mai 2000.
 
 176 Seiten, 8 Abb, broschiert, DM 22 / £ 8 / $ 13
 Köln, Berlin 1999. ISBN 3-931184-05-6
 
 
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