Bibliothek


Aktuelle Akademien:



Postgraduate Academies:


Benelux

Great Britain

USA

Japan


PHD doctoral programmes:



Kunstakademien:


Berlin

Braunschweig

Bremen

Dessau

Dresden

Düsseldorf

Essen

Frankfurt

Genf

Halle

Hamburg

Karlsruhe

Kassel

Kiel

Köln

Leipzig

Linz

Lüneburg

Mainz

München

Münster

Nürnberg

Nürtingen

Offenbach

Saarbrücken

Stuttgart

Weimar

Wien

Wien

Zürich


Links : Link Aka



AKADEMIE

CORPORATE PUBLIC

SOCIETY OF CONTROL



Hilfe


edit sidebar

Recent Changes Printable View Page History Edit Page

Akademie der bildenden Künste in Wien http://www.akbild.ac.at/

"Das Verhältnis von Studenten und Lehrern ist ein gegenseitiger Vertrag" Joseph Beuys

Wenn auch jede Epoche sowohl die Kunst selbst als auch die Aufgabenbereiche der Universitäten neu definiert hat, so waren die Kunsthochschulen doch zu jeder Zeit eine temporäre Heimstätte für die ersten Jahre einer Auseinandersetzung mit der Kunst in Theorie und Praxis, eines kreativen Austausches zwischen Lehrenden und Studierenden.

Die Geschichte der 1692 vom Hofmaler Peter Strudel gegründeten Akademie der bildenden Künste Wien ist eng mit der Geschichte der Kunst in Österreich verbunden. Höhepunkte der Bedeutung und Tätigkeit der Akademie sind gleichzeitig Höhepunkte des künstlerischen Schaffens in Österreich, und viele berühmte Künstler Innen? und Absolvent Innen? haben neue Anregungen zu lebendiger Entfaltung gegeben – so Anton Maulbertsch, der die österreichische Barockmalerei zu ihrem Höhepunkt führte, Franz Xaver Messerschmidt, Georg Ferdinand Waldmüller oder Hans Makart.

Im 19. Jahrhundert waren es vor allem Architekten – Theophil Hansen, Gottfried Semper, August von Siccardsburg, Otto Wagner u.a. –, die mit ihrem Schaffen besondere Akzente setzten und das Stadtbild der Metropolen der österr.-ung. Monarchie bestimmten. Der Anschluß Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im Jahre 1938 führte zum Ausschluß Andersdenkender, gleichzeitig verlor die Akademie ihre gewählte Selbstverwaltung. Nach dem Zweiten Weltkrieg machten engagierte Rektoren und Künstler Innen? wie Fritz Wotruba oder Clemens Holzmeister die Kunstschule bald wieder über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Im Jahre 1955 wurden die Selbständigkeit und der Hochschulcharakter der Akademie erneut bestätigt und die Meisterschulen durch eine Reihe neuer Institute ergänzt. 1988 erhielt die Akademie eine neue Organisationsform, mit der Lehrende und Studierende gemeinsam die Verantwortung für eine demokratisch geführte "Universitas artium" übernahmen. 1998 wird die Akademie unter Beibehaltung ihres Namens zur Universität.

Als älteste Kunstakademie Mitteleuropas versteht sich die Akademie heute als ein internationales Experimentierfeld zeitgenössischer Kunst und Architektur und als Ort der Begegnung von Theorie und Praxis, Wissenschaft und Kunst. Durch eine adäquate Form intellektueller Ausbildung gilt es, die Trennung von Atelier und Seminarraum zu überwinden und zu zeigen, daß jede künstlerische Setzung, jedes Objekt im Raum bereits in Produktion wie auch in der Rezeption »theoriehaltig« ist. Dieser Diskurs spiegelt sich in einer regen Ausstellungs- und Veranstaltungstätigkeit der Akademie wider. Ausstellungen sind nicht nur Präsentation von Werken, experimentelle Erforschung des eigenen Arbeitens, sondern die wichtigste und charakteristischste Schnittstelle zwischen Praxis und Theorie und ein integraler Bestandteil der Kunstausbildung. Nicht zuletzt sind diese Aktivitäten der Akademie ein Medium, um die Prinzipien und Ergebnisse der Ausbildung für die Öffentlichkeit transparenter zu machen.


(:commentbox:)


Kommentar 1995:

Die Echos der Professoren Die gesetzliche Gleichstellung von Kunst und Wissenschaft, mit der sich an der Hochschule für angewandte Kunst so viel geändert hat, gilt natürlich auch für die Akademie - mit einem Unterschied: Die Akademie blieb von dieser neuen Regelung weitgehend unberührt. Der Ausbau, der trotz allem auf theoretischer Ebene stattfand, das Institut für Gegenwartskunst und die Lehrkanzel für Philosophie blieben Randerscheinungen. Da die Veranstaltungen dieser Institute (im Unterschied zu Farbenchemie und Gipsgießerei) nicht verpflichtend sind, beschränkt sich die Besucherzahl auf eine kleine Gruppe Studierender, die sich über Jahre kaum verändert.

Seit Gründung der Akademie vor 300 Jahren hat sich das Lehrsystem kaum geändert. Bei Eintritt in die Akademie muß sich der Student für einen Meister entscheiden, bei dem er dann bis zu seinem Abschluß in die Schule geht. Ein autoritäres Studiensystem, das nicht am Geniebegriff rüttelt. Die Klasse samt Meister zu wechseln, bedeutet die Aufnahmeprüfung zu wiederholen. Der Student beginnt seine Laufbahn quasi von vorne. Ein spartenübergreifendes Studium ist unmöglich.

Bis auf wenige Gastprofessoren unterrichten nur Professoren auf Lebenszeit. In ein paar Jahren ist diese Lebenszeit für ein Drittel der Professoren abgelaufen. Das läßt hoffen, daß dann alles anders wird. Wenn man sich jedoch überlegt, wer für diese Stellen in Frage käme, wird man schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeworfen. Die neue Generation Professoren wird ihr Hoch schon überwunden haben und die Akademie als Alterssitz nutzen, wie es ihre Vorgänger tun. Auf der Grundlage dieser Entwicklung sind strukurelle Veränderungen in der Akademie unmöglich

Woran mag das liegen? Ein Student ist über Jahre an seinen Meister gebunden und während dieser Zeit hört er nur eine Wahrheit, die des Meisters. Wie kann dieser Student den Akadmiebetrieb aus Distanz sehen, ihn kritisch reflektieren? Studenten, die sich dennoch nicht mit ihrer Situation abfinden wollen, orientieren sich schnell anderweitig. Die Professoren suchen sich Studenten, die sind wie ihr Echo. So hat die Akademie die Studenten, die sie verdient. Und umgekehrt.

- Meike Schmidt-Gleim-

$PageCount - Edit Page - Page History - Printable View - Recent Changes - WikiHelp - SearchWiki
Page last modified on May 30, 2005, at 10:37 PM