Bibliothek


Aktuelle Akademien:



Postgraduate Academies:


Benelux

Great Britain

USA

Japan


PHD doctoral programmes:



Kunstakademien:


Berlin

Braunschweig

Bremen

Dessau

Dresden

Düsseldorf

Essen

Frankfurt

Genf

Halle

Hamburg

Karlsruhe

Kassel

Kiel

Köln

Leipzig

Linz

Lüneburg

Mainz

München

Münster

Nürnberg

Nürtingen

Offenbach

Saarbrücken

Stuttgart

Weimar

Wien

Wien

Zürich


Links : Link Aka



AKADEMIE

CORPORATE PUBLIC

SOCIETY OF CONTROL



Hilfe


edit sidebar

Recent Changes Printable View Page History Edit Page

microkongress

Was ändert sich wenn wir es selber machen ?

Die freieklassenkasse Eruption des sommers 2004 lädt in Zusammenarbeit mit Stephan Dillemuth zu einem Mikrokongress im Garten der Universität der Künste ein.

Dort hat eine Gruppe von Student Innen? ein Haus gebaut, dass einen Sommer lang eine Alternative zum Kunstunibetrieb mit selbstorganisierten Seminaren, workshops und lectures, Filmen und Essen bieten wird.

Ziel des Mikrokongresses wird es sein, einige selbstorganisierende Gruppen aus dem Kunstakademie/hochschul/universitätsbereich an einem Ort zusammenzubringen um einen Austausch über die verschiedenen Modelle zu ermöglichen.

Der Mikrokongress kann ein wiederholtes Rufen in den Wald sein, um herauszufinden ob man beim Basteln an Alternativen zum tradierten Begriff von Kunstakademie denn wirklich so allein ist. Dabei ist uns aus den staubigen Ordnern der selbstorganisierten Tradition wohl bekannt, dass das Rufen bereits stattfand und zu mehr oder weniger erfolgreichen Netzwerken zwischen den Beteiligten führte. Unser Versuch der Wiederholung ist jedoch wichtig weil das Wissen um die verschiedenen Möglichkeiten des selbstorganisierten Studiums zwar vielleicht in der einzelnen Hochschule weitergegeben werden kann, der Meinungs- und Informationsaustauch zwischen den Hochschulen aber von Generation zu Generation erneuert werden muss.

Teilnehmer:

  • freieklasse Eruption Berlin
  • Lebensreform seminar HH
  • Asta HFBK
  • manoa free university
  • stafeta dresden
  • "selbst/doppelraum" münchen

Dem Mikrokongress wird ein offener Fragekatalog zugrunde gelegt, der hier erweitert und verändert werden kann.


Was blühtet denn da in der "Hochschullandschaft"?

Wo und warum entstehen selbstorganisierte Projekte? Welche Modelle und Strategien liegen ihnen zugrunde? Welchen Austausch haben sie mit der regulären Lehre? Wie viele Menschen partizipieren? Wie viel Mittel haben sie zur Verfügung und wie viel Sichtbarkeit können sie erreichen?

Was ist anders wenn wir es selber machen?

Ist Selbstorganisation im akademischen Bereich als solches schon kritisch, oder benötigen wir dazu noch kritische Inhalte und Theorien um unsere Existenz zu rechtfertigen? wie kritisch ist selbstorganisation im akademischen bereich ? was passiert wenn selbst der inhalt kritisch wird und wie wird selbstoranisation aufgenommen wenn sie beweglich inhalte anbietet ohne fokus auf hochschulkritik? Was passiert wenn der kritische Diskurs längst von der Institution ins Curriculum aufgenommen wurde, sich an den Machtstrukturen aber nichts geändert hat?

Warum bleiben wir drin? (in der hochschule!)

Wenn es um uns herum in den Projekträumen, artist-run-spaces und Kunstparties in Abbruchhäusern richtig rockt, warum schlagen wir uns mit den Regeln und Mechanismen der Institution überhaupt rum? Oder warum suchen wir nach Möglichkeiten Alternativen zu etablieren? Wie sieht in diesem Zusammenhang unser Begriff von Reform aus? Und wie Messianisch, Idealistisch oder Ideologisch ist unser Projekt? Asta und Freie Klasse Bewegung gegeneinander?

Was für ein Unterschied besteht zwischen institutionalisierten und nicht institutionalisierten selbstorganisierten Student Innen?? Was ändert sich wenn selbstorganisierte Gruppen institutionalisiert werden? Warum besteht diese fast schon notorische Spaltung von verfassten und selbstorganisierten Student Innen?? Wie kann es zu einer besseren Zusammenarbeit kommen? wie hält man die anfängliche beweglichkeit von "pro-institutions-bewegungen" im sinne von gruppen die sich der institution annehmen um sie wieder in bewegung zu bringen,aufrecht?

Öffentlichkeit

Wie Vermitteln wir unser Projekt anderen und wie didaktisch müssen wir dabei sein?

Wen wollen wir ansprechen? (geht es nicht abstrakter um das allgemiene verhältnis zu einer frei fluktuierenden Gruppe von menschen, die sich interessieren, engagieren, teil werden, abspringen. Wie entwickelt man regeln der Partizipation ohne ausschlüsse zu produzieren. Braucht man ausschlüsse.

Was heißt es sichtbar zu sein? Inwiefern sichtbar: politisch, sozial? Wie kann man Prozesse (welche???) dokumentieren?

Welche Form haben unsere selbstgebastelten Strukturen?

Wie schaffen/bewahren wir die Offenheit der Gruppe und was verstehen wir eigentlich darunter?

Wie kann man verhindern selber zu einer unbeweglichen und durchdefinierten Struktur zu werden?

Könnte man anstelle einer sich immer weiter verfestigenden Struktur ein Modell setzen, das sich einer Festsetzung bzw. Definition entzieht und das einen Zustand versucht zu erhalten, der als ein ständiges Anfangen bzw. Werden bezeichnet werden könnte?

Was sind die Vor- und Nachteile eines auf längere Zeit angelegten Zusammenschlusses und einer kurzfristigen projektorientierten (eruptiven) Formierung?

In wiefern unterscheiden sich die Dynamiken etablierter Gruppen von sternschnuppenartigen Zusammenschlüssen?


Vorläufiges Programm:

Freitag 18.6 Nachmittags Anreise. empfang Projektvorstellungen einzelner Projekte Abend zur Freien Verfügung

Samstag 19.6 Mittags Diskussion des Fragenkataloges Gast: Helmuth Draxler Abends Gemeinsames Essen und für die die wollen: Campingselbstversuch im Garten der Ud K. Gast: Helmuth Draxler

Sonntag 20.6. Mittags Abschlusskundgebung Abreise

Details Der Mikrokongress wird organisiert von der freieklasse Eruption 2004 Berlin mit Stephan Dillemuth Die Anreise wird finanziert aus dem Etat der verblichenen Freie Klasse. Verpflegung im Gartenhaus kochen wir selber mit der mobilen Küche. Übernachtungen können wir auf Wunsch organsieren. Zum Campen im Pavillon braucht man Schlafsack und Isomatte und gute Nerven. (hat jemand ein elektrisches Lagefeuer?)


(http://www.iflugs.udk-berlin.de/interflugs/freieklasse.html)

... written by ein beteiligter: Micro Notes ... Gespräch mit Stephan Dillemuth, Hellmuth Draxler und den Teilnehmer Innen?: Interview Auszug



micronotes zum microcongress berlin /

kunstakademien heute:

  • zunehmendes "outsourcing" von entscheidungsprozessen // zb parteien, förderclubs, sponsoren, corporate einflussnahme, empfänge // mauscheleien // entscheidungsfindung "beim italiener" um die ecke
  • renovierung und restaurierung nicht nur der gebäude und gärten. Kulturelle Restauration wird nicht nur von den fassaden erzeugt sondern von dem was dahinter liegt.
  • zunehmendes repräsentationsbedürfnis der akademien, nicht nur durch die renovierten gebäude, sondern auch durch die berufungspolitik (mc kinsey clarke in hh: zu viel "theorie" , die akademie braucht große namen zur aufbesserung ihres images!). die akademie stellt sich damit in den wettbewerb mit dem "branding" deutscher firmencultur: wertarbeit, creativität flexibilität, tradition, billiglohn... am liebsten hätte man alles.
  • das geht funktional und organisatorisch hand in hand mit der zunehmenden schaffung von grauzonen im neoliberalen und neokonservativen stil, ganz wie im wirklichen leben: guantanamo bay, patriot act und die zunehmend restriktive einwanderungs und sicherheitpolitik nicht nur der brd.

im gleichen zuge wird studentische mitsprache und partizipation abgebaut. im gnädigsten falle werden initiativen zur schaffung studentischer freiräume unterstützt bzw toleriert.

-Q: wie geht man damit um wenn diese freiräume unterstützt bzw toleriert bzw sogar gewünscht werden?
-A: man wird unmässig, fordert mehr: mehr raum, mehr geld, mehr material...

opazität ist die inszenierung von transparenz.

dh es werden gesetze und vorlagen geschaffen die durch die exekutive von fall zu fall unterschiedlich interpretiert werden können. diese entscheidungen sind ermessensfragen unter einer scheinbar transparenten oberfläche. (akademie: siehe die berufungs "politik" der verschiedenen häuser. )

der opazität der akademie-entscheidungsinstanzen steht die opazität bzw diffusität der studentisch selbstorganisierten projekte gegenüber. dies hat vorteile:

zum einen gilt es anhand solcher projekte erst einmal den allgemeinen unmut zu bündeln und dann die kritik an den umständen zu schärfen (differenzierung).

für beide seiten ist opazität ein schutzschild. man könnte diese auseinandersetzung auch als den kampf zweier opaker systeme begreifen.

  • hegemoniale operationen mit staatlichem auftrag am identitären subjekt

-gegen

  • identitätsbildung durch kritikfähigkeit und weitgehende selbstbestimmung.

verschiedenen aspekte von selbstbestimmung:

  • kampf um: identität durch opposition und kritikbildung zur schaffung von selbstbestimmten freiräumen.
  • kämpfe innerhalb : wiederholung/vermeidung von machtstrukturen.
differenz von anderen gruppen (identitätsmarken, styles, sprache, bild)
differenz und identifizierung innerhalb der gruppe
  • kampf für: solidarität, kommunikation und identifikation der TAZ für etwas andere, mit anderen gruppen für übergeordnete ziele.

aufgabe der identitätspolitik?

obwohl relative autonomie und weitgehend selbstbestimmte zusammenhänge freiräume gegenüber den restriktiven umständen versprechen wäre falsch die politik nur in dem kampf für freiräume zu begreifen.

die freiheit der selbstorganisierten zusammenhänge, auch künstlerische freiheit muss sich immer mit den als unfrei empfundenen gegebenheiten reiben und versuchen eine andere ideen gegen diese zu behaupten, auch wenn diese nicht eindeuting bestimmbar sind.

weiterhin ist kritische beobachtung, analyse und kritik von machtverhältnissen notwendig, ebenso wie das bestehen auf transparenz, auf staatliche und institutionelle verpflichtungen. der kampf für gesetzesmässig transparente und nachvollziehbare u.u. reversible regelungen darf nicht aufgegeben werden.

:::::

$PageCount - Edit Page - Page History - Printable View - Recent Changes - WikiHelp - SearchWiki
Page last modified on June 19, 2005, at 01:51 PM