laut Auskunft des Architekten ist hinsichtlich Nutzung dieser Räume für die
Jahresausstellung Folgendes zu beachten:
Wände: nur helle, abwaschbare Farben verwenden Boden: wird erneuert Türen: es handelt sich um historische Türen, die saniert werden und somit nicht beschädigt werden dürfen Fenster: die Fenster sind bereits saniert und dürfen nicht beschädigt werden
Bilder --> Buehne Jahresausstellung und russo konstruktivo
2005
Diskussion zum Thema Jahres-Ausstellung.
- Was & wie und wie & was? Wozu? -
Kurze Zusammenfassung unserer Diskussion...
Wenn Kunst eine (willkürliche) Setzung oder (intelligente) Behauptung wäre, wie wird diese Behauptung durchgesetzt? Bourdieu beschreibt das „künstlerischen Feld“ und die darin agierenden Spezialisten... die sich auf einen Begriff von Kunst immer neu einigen...
Denn wenn man sich in einer Sprache ausdrückt die als schon Kunst akzeptiert ist, dann sinkt die Aufmerksamkeit des Betrachters. Er nimmt wahr was er ohnehin schon kennt... akzeptiert das Gegebene denkt nicht neu nach...
Aber wie schafft man es Neugierde zu erregen, so dass Betrachter irritiert werden, dass sie genauer hin schauen und versuchen zu verstehen?
Die Idee des White Cube, des weissen leeren neutralen Raumes entstand in der klassischen Moderne, angeblich war es Jackson Pollock der den Raum weiss strich...
Die üblichen Präsentationsformen...
- White Cube – demokratisch gerecht: jede bekommt das selbe Volumen an Platz, damit kann sie machen was sie will
- White Cube – hart messerscharf: jede zeigt nur eine Arbeit
- White Cube – hierarchisch qualitativ: Die interessanteste Arbeit am meisten Platz, egal von wem.
- Solo Show, die anderen verzichten..
Der White Cube wurde Ende der 1960er zunehmend kritisiert, zu elitistisch und esoterisch...
- Dazu: Brian O’Doherty „Inside the White Cube“ (1976a): Die weiße Zelle und ihre Vorgänger. In: KEMP, W. (Hrsg.) (1996): Inside the White Cube – In der weißen Zelle.
Weitere Möglichkeiten:
- Work in Progress: Werkstatt und Atelier, Arbeitssituation an einem noch unfertigen Werk oder Projekt
- Soziale Interaktion – Besucher trägt zur Herstellung des Kunstwerkes bei – der soziale Prozess ist die Kunst (Kunst=Kommunikation?)
- Gruppenarbeit anstatt die Arbeit der einzelnen Künstlerinnen zu zeigen
- Performative Herangehensweise, zB. die Kunst an der Wand wäre nur ein Vorwand um mit dem Betrachter in ein Gespräch (über Kunst) zu kommen.. oder um eine „Galeriesituation“ zu ironisieren. zB man lässt die Situation „wie sie ist“ und „tut so“ als würde man arbeiten.
Was heisst, eine „Situation „wie sie ist“ zu erzeugen?
Eine Situation schaffen die relativ nahe an den üblichen Wahrnehmungen dran ist, aber dann als „künstlich“ erkannt wird?
- „Verkünstlichung“, Dramatisierung, oder
- Trompe-l'oeil "Augentäuschung" : Darstellungsweise in der Malerei, bei der durch naturalistische Genauigkeit mithilfe perspektivischer Mittel ein Gegenstand so wiedergegeben wird, dass der Betrachter nicht zwischen Wirklichkeit u. Gemaltem unterscheiden kann
Das die Arbeitssituation betreffend, die Ateliersituation „verkünstlichen“, den Arbeitsplatz.. Oder die Ausstellungssituation, zB mit Betrachtern die Schauspieler sind.
- Auch die Eingangssituation könnte das schon schaffen... zB Drehkreuz, Doppeltüre, Schrank, Eintrittsgeld, Auftritt...
Wir sprachen viel über das Umfeld der Kunst, den „Kontext“ in welchem die Kunst ihre Bedeutung gewinnt...für wen, von wem, an welchem Ort, in welcher Zeit, in welchem Kunstbegriff, in welchen Wissenzusammenhängen, in welchen sozialen und politischen Zusammenhängen, in welcher Tradition??
- Die Kunst als Text, die Klasse als Text, Text an der Wand... Textproduktion, Erstellung eines kleinen Heftchens mit Quellenmaterialien...
- Kunsthistorische Bezüge zu anderen wichtigen Ausstellungen der Avantgarde, zB Surrealisten Ausstellung, Walter de Maria 1mtr hoch Erde in der Galerie etc..
- Simulation, Imitation eines anderen Kontextes, zB Klassische Galerie, Beate Uhse Laden, Supermarkt. Das falsche Leben im richtigen?? Im Kunstkontext andere Aktivitäten zB Batikkurse, arbeiten mit Speckstein etc
- Der Land-art und Konzept Künstler prägte das Begriffspaar "Site <–> Non-Site": Es ging um das Verlassen der Galerie- und Museumstrukturen um die Kunst an einer anderen Stelle und nur dort wahrnehmbar zu machen... zB Spiral Jetty in einem Salzsee in Utah. Allerdings wird diese Kunst ins „system“ gespiegelt, dort abgebildet denn nur durch dieses System wird die Spirale im Salzsee zur Kunst erklärt. Nur durch die Fachleute des Kunstfeldes, durch ihre Diskussionen und Einigungsversuche wird das Zeug zur Kunst und zum intellektuellen und ökonomischen Wert.
- Ausflüge an verschiedene Orte (Kontexte) die für Eure Kunst wichtig sind, zB zu der Hütte bei Haarburg, ans Meer, in das naturhistorische Museum, in die Schneiderei... Butterfahrt in die Kunst oder weg von ihr?
- Erstellung eines Dioramas bzw Erzeugung von verschiedenen Ausblicken, zB auf eine Atelierlandschaft, in einen White Cube? hinein, in ein Modell hinein, aus einem Hütte heraus die schon ein Kunstwerk ist, mit Zeichnungen an den Wänden... verschiedene Präsentationsweisen wie Kunstwerke sichtbar werden.
- Die Ausstellung beschränkt sich auf das Ausstellens eines Modells der Ausstellung. In dem Modell ist die Ausstellung in der Ausstellung ist das Modell.