Prof. María Isabel Peña Aguado
Hannah Arendts Vita Activa oder Vom tätigen Leben
Blockseminar
In ihrem 1958 veröffentlichten Buch Vita Activa oder Vom tätigen Leben lädt uns die Denkerin Arendt ein, über die Frage nachzudenken: "Was wir tun, wenn wir tätig sind". Diese Frage führt uns direkt zu drei elementaren Tätigkeiten – Arbeiten, Herstellen und Handeln –, die unsere menschliche Existenz markieren. Von diesen drei Tätigkeiten ist nun das Handeln diejenige, die unser Zusammenleben aufrechterhält, denn nur durch menschliches Handeln lässt sich der Raum unseres gemeinsamen Daseins in der Welt gestalten und regulieren. Eine Reflexion über das Handeln führt daher zu einer Reflexion über die Bedingungen und Möglichkeiten einer gemeinsamen, jedoch sehr vielfältigen menschlichen Welt.
Anhand von Arendts Vita Activa werden wir darüber nachdenken, was Politik heißt, wie private und öffentliche Räume sich gestalten, wie Macht entsteht und wie diese Macht durch Gewalt zerstört wird. Die Lektüre von Vita Activa wird uns außerdem zeigen, welche Perspektiven sich eröffnen, wenn die philosophische Reflexion nicht den Tod, sondern die Natalität als Ausgangspunkt wählt.
Mit dem Seminar wollen wir darüber hinaus Hannah Arendts hundertsten Geburtstag feiern.
Grundlektüre: Hannah Arendt, Vita activa oder Vom tätigen Leben, München: Piper, 1981.
Zeit: 16.30-20.00 Uhr; täglich vom 16. bis 19. Januar 2007 Ort: Siehe Aushang
Seminarvorbesprechung: Mittwoch, 13. Dezember 2006; 18.30-19.30 Uhr; Raum E O2.18
Umberto Eco, Das offene Kunstwerk
Blockseminar
Unter dem Titel Opera aperta (Das offene Kunstwerk) publizierte Umberto Eco 1962 eine Aufsatzsammlung, die viel Stoff für Diskussionen und Kontroversen lieferte. Inzwischen ist Opera aperta zu einem Meilenstein der zeitgenössischen Ästhetik geworden. Ebenso wie die moderne Wissenschaft weisen moderne Poetiken auf die Unordnung und auf die Unbestimmtheiten hin, mit welchen die Realität sich uns zeigt. Mehrere Lektüren und vielfältige Interpretationen sind möglich. Das Kunstwerk wird so zu einem Feld der Möglichkeiten, das Kreativität auch von dem Zuschauer fordert.
In unserem Seminar wollen wir das "hypothetische Modell" des offenen Kunstwerks, wie Eco es nennt, kennenlernen. Dabei werden sich Fragen zur "Ambiguität der künstlerischen Botschaft" eines Werkes und zum Zusammenhang mit der aktiven Rolle des Zuschauers ergeben.
Grundlektüre: Umberto Eco, Das offene Kunstwerk, Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1977.
Zeit: 16.30 bis 20.00 Uhr; 31. Januar, 1. Februar, 6. und 7. Februar 2007 Ort: siehe Aushang
Seminarvorbesprechung: Donnerstag, 14. Dezember 2006; 12.00-13.00 Uhr; Raum E O2.18